Am 1. Mai zeigt RTL um 22.25 Uhr die Free-TV-Premiere von Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“. Mit dabei: Eli Roth als der „Bärenjude“ Donny Donowitz. Zeit, sich Hollywoods Enfant terrible genauer anzusehen.
Der will nicht nur spielen: So handzahm wie bei den Golden Globe Awards 2010 ist Eli Roth nicht immer. Foto: Capital M on Flickr. |
„Wenn ich nicht von Kopf bis Fuß mit Filmblut
beschmiert nach Hause komme, habe ich meinen Job als Horror-Regisseur nicht
richtig gemacht“, meint Eli Roth. Da hat er sich nun wirklich nichts vorzuwerfen. Wenn der 40-Jährige
auf dem Regiestuhl sitzt, dann spritzt das Blut eimerweise. Die etwas härteren
Genres haben ihn schon immer interessiert und letztendlich auch dazu gebracht,
selbst Filme zu machen. Seinen ersten Super-8-Streifen drehte Eli Roth, nachdem
er mit acht Jahren Ridley Scotts „Alien“ gesehen hatte. Mit seinen Brüdern,
Freunden, Ketchup als Blut und dem Werkzeug seines Vaters drehte er bereits
in Kindertagen über fünfzig Kurzfilme. Während seines Filmstudiums in New York gewann er für „Restaurant
Dogs“, eine Hommage an Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“, den
Studenten-Oscar. Kultregisseur Tarantino wurde später guter Freund und Förderer
von Roth. Er bezeichnete ihn als „die Zukunft des Horrorfilms“. Damit sollte er
Recht behalten.
Durchbruch mit fleischfressendem Virus
Mit „Cabin Fever“, den er auch schrieb und mit Tarantinos Hilfe produzierte, legte
Roth ein äußerst blutiges und überaus erfolgreiches Spielfilmdebüt vor. Die Idee
zu dem Schocker, bei dem ein fleischfressender Virus in einem abgelegenen
Waldgebiet eine Gruppe Teenager dezimiert, kam Roth, als er selbst in Island war und dort an einer
ähnlich gearteten Infektion litt. Die berüchtigte Szene, in der sich eine der
Hauptdarstellerinnen die Beine rasiert und dabei ganze Hautbahnen mitnimmt,
beruht auch auf eigener Erfahrung: Roth erging es während seiner Krankheit bei
der Gesichtsrasur fast ebenso. 2005 folgte schließlich „Hostel“, ein Splatter-Film
über eine Herberge in der Slowakei, in der gelangweilte Geschäftsleute
entführte Touristen gegen Geld zu Tode foltern dürfen. Gemeinsam mit „Saw“
läutete Roth damit die Ära der so genannten „Torture-Porns“ ein, also Filme, in
denen explizite Gewaltdarstellungen im Zentrum der Handlung stehen.
Roth & Tarantino: Never change a winning team!
2007
arbeitete das Multitalent wieder mit Quentin Tarantino zusammen. Er war als
Schauspieler in „Death Proof“ zu sehen und inszenierte für das Grindhouse-Double-Feature
„Death Proof/Planet Terror“ den Fake-Trailer „Thanksgiving“. 2009 übernahm Roth
in Tarantinos Kriegs-Farce „Inglourious Basterds“ die Rolle des „Bärenjuden“
Donny Donowitz, der gerne Nazis mit dem Baseballschläger erledigt. Außerdem
inszenierte er den Kurzfilm „Stolz der Nation“ der in „Inglourious Basterds“ zu
sehen ist. Über die Rolle des „Bärenjuden“ sagt Roth: „Mit ihm habe ich mehr
gemeinsam, als ich zugeben will. Ich bin selbst Jude, ich komme aus Boston –
und da hat man den Baseballschläger auch schon mal außerhalb des Spielfeldes
benutzt“. Aussagen wie diese kommen bei Eli Roth nicht ohne ein Augenzwinkern –
dennoch ist man sich nie ganz sicher, ob er es nicht vielleicht doch erst
meint. Egal ob der Effekt kalkuliert ist, oder nicht: So bildet man einen Mythos.
Aber natürlich hat auch der Splatter-König eine weiche Seite: Echtes Blut kann Herr
Roth so gar nicht sehen.
Mirjam
1 Kommentar:
Eli Roth ist gruselig - gut gruselig!
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